Mit ihrem selbst betitelten Debütalbum legten Nothing But Thieves 2015 einen traumhaften Karrierestart hin: der Longplayer verkaufte sich mehr als eine Viertelmillion Mal und peakte auf Platz sieben der UK Charts, die Songs wurden mehr als 174 Millionen Mal gestreamt. Die fünf Jungs aus Southend, die vor nicht allzu langer Zeit noch für eine Handvoll Freunde in Essex gespielt hatten, geben mittlerweile in ganz Großbritannien ausverkaufte Konzerte, begleiten Muse und die Red Hot Chili Peppers auf Tour und spielen bei Festivals in ganz Europa, den USA und sogar in Südkorea (vor mehr als 20.000 Menschen!). Eine leidenschaftliche Fan-Gemeinschaft verfolgt jeden ihrer Schritte. Den Großteil des vergangenen Jahres verbrachte die Band in Amerika, wo sie zahlreiche Konzerte gaben und bei TV-Shows wie Conan O’Brien, James Corden und Jimmy Kimmel auftraten. Ihr Album wurde 2016 zum meistverkauften Debüt einer britischen Band in den USA. Nun erscheint mit „Broken Machine“ das mit Hochspannung erwartete Follow-Up-Album, das u.a. die Singles „Amsterdam“ und „Sorry“ enthält.
Das Leitmotiv des neuen Albums geht auf die japanische Kunstform Kintsugi zurück. Dabei geht es darum, etwas Zerbrochenes zu nehmen und daraus etwas noch Schöneres zu erschaffen; Keramikscherben werden mit gold-glitzerndem Kleber wieder zusammengesetzt – die Risse werden so zu prachtvollen Teilen des Ganzen. „Wir hatten nicht vor, ein Konzeptalbum zu schreiben, aber es ist schon sehr nah dran an einem Konzeptalbum, ohne wirklich eins zu sein“, erklärt Gitarrist Joe Langridge-Brown. „Es geht um Systeme, die wir für selbstverständlich halten, aber wenn du sie genauer betrachtest, sind sie das nicht wirklich, egal ob es das Wetter, geistige Gesundheit, Religion oder das politische System ist – alle sind angreifbare Systeme. Wenn du ein Album schreibst, ist es immer eine Momentaufnahme der Zeit, in der du lebst. Wenn du 2016, 2017 ein Album schreibst, wirst du über Trump und den Brexit und geistige Gesundheit schreiben. Ich denke, dass du dir selbst und allen anderen keinen Gefallen tust, wenn Politik nicht auf irgendeine Weise mit einfließen würde.“
Auch wenn das Album auf Tour geschrieben wurde, nahm es erst in den ersten Monaten des Jahres 2017 Form an. Bewaffnet mit neunzig Prozent fertigem Material auf gut polierten Demobändern, quartierten sich die Jungs in einer AirBnb-Unterkunft in Hastings ein, bauten sich für eine Woche ein Studio und gaben für ein warmes Abendessen sogar ein Akustik-Konzert in einer örtlichen Kneipe. Anschließend legten sie die Demos dem Produzenten Mike Crossey vor, der unter anderem für seine Arbeit am zweiten Album der Arctic Monkeys bekannt ist und von Gitarrist und Keyboarder Dominic Craik als „kreativ, innovativ, furchtlos und ruhig“ beschrieben wird, und vollendeten mit ihm das Album in LA.