Oct
6
2010

„Wir holen uns die Macht zurück!“

„Wir holen uns die Macht zurück!“

An der Spitze der britischen Charts steht in der Weihnachtswoche diesmal nicht der Gewinner der Casting-Show „X Factor“. Mit dem Rückenwind der Facebook-Kampagne „Rage Against The X Factor“ machten Rage Against The Machine das Rennen. Ihr 17 Jahre alter Titel „Killing In The Name“ wurde in der vergangenen Woche über 500.000 Mal heruntergeladen. Casting-Sieger Joe McElderry kam mit „The Climb“, seiner Adaptation einer Nummer von Miley Cyrus, lediglich auf um die 450.000 verkaufte Einheiten. Doppelte Rekord-Leistung Rage Against The Machine schreiben damit in mehrfacher Hinsicht Geschichte: Mit „Killing In The Name“ führt nicht nur zum ersten Mal seit vier Jahren kein aus einem Talentwettbewerb hervor gegangenes Nachwuchs-Sternchen die Weihnachts-Hitparade im Vereinigten Königreich an. Die Herren um Zack de la Rocha und Tom Morello haben zudem zwei Rekorde aufgestellt: Erstmals überhaupt speiste sich die Weihnachts-Nummer-1 ausschließlich aus Downloads. Zudem wurde in der britischen Chartsgeschichte innerhalb einer Woche kein Track häufiger heruntergeladen. Freude herrscht Im Hause Rage Against The Machine herrscht folglich eitel Weihnachtsfreude: „WE DID IT! RAGE AGAINST THE MACHINE IS XMAS NUMBER ONE!“, plärrt es von der bandeigenen Homepage. „Wir haben gezeigt, dass niemand das Recht auf eine Nummer eins hat, bloß weil Simon Cowell das sagt“, heißt es dort weiter. „Schon gar nicht mit einer miesen Cover-Version.“ Morello freute sich per Twitter über das „anarchistische Weihnachtswunder“. Nun will die Band möglichst bald ihr Versprechen wahr machen, im Fall eines Sieges über X Factor ein Umsonst-Konzert in Großbritannien zu geben. Band spendet die Einnahmen Die Einnahmen aus den Single-Verkäufen wollen RATM der wohltätigen Organisation Shelter spenden. Entsprechend endet ihr Statement: „Abschließend möchte ich Euch allen danken. Zu dem Zeitpunkt, da ich dies schreibe, haben wir 64.726,00 britische Pfund [knapp 73.000 Euro] für Shelter gesammelt, und der Unterschied, den das für das Leben vieler Menschen machen wird, ist wirklich wunderbar. Wir holen uns die Macht zurück. Rage Against The Machine – Merry Christmas.“ 950.000 Single-Verkäufe in einer Woche Die britische Plattenindustrie freut sich ebenfalls – über phänomenale Verkaufszahlen: „Man sollte auch Joe McElderry gratulieren“, betont Martin Talbot, Geschäftsführer der Official Charts Company, gegenüber dem NME. In nahezu jedem anderen Jahr hätte der Zweitplatzierte mit 450.000 unters Volk gebrachten Exemplaren seines Songs die Spitzenposition in der Tasche gehabt. „Die beiden Tracks haben uns diese Woche über 950.000 Single-Verkäufe beschert – das ist wirklich bemerkenswert.“ The Ghost Of Tom Joad von Clipfish