Jun
22
2009

Dickinson haut auf die Kacke

Dickinson haut auf die Kacke

Oberweirdo Aleister Crowley, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Bergsteiger, Schriftsteller, Okkultist und Perversling von sich reden machte, kommt nun zu Filmehren. Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson zeichnet für das Skript verantwortlich. Umsetzung glich einem Marathon In einem Interview mit Rockhard ließ der Sänger durchblicken, dass die Gestaltung und Umsetzung des Films einem Marathon glich. Insgesamt dreimal wechselten seit 1995 die Rechte, bevor überhaupt eine Szene gedreht wurde. In der Zwischenzeit kanalisierte der Iron Maiden-Fronter zahlreiche Ideen ? wie den ursprünglichen Filmnahmen „The Chemical Wedding“ ? für seine Soloprojekte. Mit dem Regisseur Julian Doyle, den er bereits seit 1988 kennt, verbindet ihn ein flammendes Interesse an der Biografie des britischen Okkultisten Aleister Crowley. Dickinson schrieb ein Skript und überarbeitete es mit Hilfe der Redigierungen Doyles. Crowleys schlüpfriger Biografie ist es zudem zu verdanken, dass allerlei Körperflüssigkeiten eine wichtige Nebenrolle einnehmen. Es wird ständig gepisst Im Film werde ständig gepisst, die Idee stamme allerdings „einzig und allein von Julian“, versucht der Berufs-Pilot abzuwiegeln. Zensurprobleme gab es vor allem in den USA, und dies hatte einen besonderen Hinter(n)grund: „In den USA, regte man sich ziemlich über die Szene mit dem großen Scheißhaufen auf dem Tisch auf“, zitiert Rockhard den Sänger, der dies jedoch aufgrund der Authentizität und historischen Bewandtnis unbedingt zeigen wollte. Die Aufregung der Amis sei wohl am Ende darauf zurückzuführen, „dass [sie] kein natürliches Verhältnis zu ihren Ausscheidungen“ haben. Der Film verlagert Crowleys Wirken in die Jetztzeit. Das historische Umfeld hätte man schon aus Budgetgründen nicht rekonstruieren können. Mit diesem Kniff konnte die Crew das Skript überhaupt erst realisieren. Das Herzblut zeigt sich nicht zuletzt am Engagement des Hauptdarstellers Simon Callow („Amadeus“), der sich von der Rolle dermaßen begeistert zeigte, dass er sogar teilweise auf sein ihm zustehendes Gehalt verzichtete.