Oct
3
2008

Comeback aus der Raprock-Rente

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Irgendwie befremdlich, wenn sich die Hörerschaft schneller weiterentwickelt als die Musiker selbst. Bestes Beispiel geben aktuell Limp Bizkit. Auf dem MySpace-Profilbild spreizt ein grimmig dreinschauender Freddy Durst die Finger, und sein Wallpaper besteht aus Totenschädeln. Als hätte sich der mittlerweile 38-jährige Homeboy mit Sextapes, Brit Spears-Affäre und Gigs auf Wrestling-Shows nicht längst selbst redundant gemacht. Ein Late-Nineties- Jugendidol, hängengeblieben und in NuMetal-Pose erstarrt. Alle Jahre wieder Nichtsdestotrotz, Freddy lässt sich nicht unterkriegen. Und kündigt Weltöffentlichkeit zweieinhalb Jahre nach dem inoffiziellen Split – seinerzeit stieg Gitarrist Wes Borland zum zweiten Mal aus – den nächsten Limp Bizkit-Release an. Nach Schauspiel- und Regie-Ambitionen sowie der unsäglichen „Greatest Hitz“ 2005 war es lange still gewesen, nun steht „The Unquestionable Truth (Part 2)“ angeblich kurz vor der Vollendung. Auf MySpace erklärte der fleißige Blogger Durst schon im September: „Es ist fast soweit, dass Bizkit wieder auf das Universum losgelassen werden. Wir, Limp Bizkit, freuen uns auf unsere und unsere gemeinsame Zukunft. LBF is the way. LBF is for life. Let’s stir some shit up my friends.“ So ist das wohl, wenn man seine Jugendliebe nicht gehen lassen kann. Diagnose: pathologische Teenage Angst, Testosteron-Stau vermengt mit jeder Menge Trotz und Eitelkeit. Mit Borland hat sich der Frontmann entgegen anders lautenden Gerüchten übrigens nicht versöhnt. Stattdessen übernimmt Ex-Evanescence-Gitarrist Terry Balsamo den vakanten Posten. Kann ja heiter werden…