Aug
28
2008

Fünf Jahre Haft für Chinese Democracy?

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Der 27-jährige Kevin Cogill, der im Juni unveröffentlichte Songs vom Guns N‘ Roses-Album „Chinese Democracy“ ins Netz gestellt hat, wurde gestern vom FBI verhaftet und einem Gericht vorgeführt. Dort gestand er sein Vergehen und kam gegen eine Kaution von 10.000 Dollar zunächst wieder auf freien Fuß. „Chinese Democracy“ gilt längst als größter Running Gag der neueren Musikgeschichte. Bereits 1994 begannen Gn’R mit den Aufnahmen, zwei Jahre später warfen Gitarrist Slash, Drummer Matt Sorum und Bassist Duff McKagan entnervt das Handtuch. Seitdem wird in schöner Regelmäßigkeit die Veröffentlichung des Albums in der nahen Zukunft angekündigt; ebenso regelmäßig passiert dann gar nichts. Kaum einer glaubt noch daran, dass „Chinese Democracy“ irgendwann wirklich auf den Markt kommt. Dennoch drohen Kevin Cogill, einem früheren Angestellten des Gunner-Labels Universal, nun bis zu drei Jahre Haft. Sollte das Gericht ein kommerzielles Interesse feststellen, sogar bis zu fünf Jahre. Dabei scheinen die Motive von Kevin Cogill durchaus nachvollziehbar: Als Grund für seine Aktion gab der Blogger mit dem Pseudonym ‚Skwerl‘ an, dass er es nach 14 Jahren – und somit seit über der Hälfte seines Lebens – satt gehabt habe, weiter auf das Album zu warten. Auch Cogills Vorgehen spricht nicht eben für große kriminelle Energie. Aus einer auf thesmokinggun.com dokumentierten Zeugenaussage des ermittelnden FBI-Beamten geht hervor, dass er sich kaum Mühe gab, seine wahre Identität zu verbergen. Zudem entfernte Cogill die Tracks sofort von seiner Webseite, nachdem „a really cool guy from the GN’R camp“ ihm angeboten habe, die Sache gütlich zu regeln. Offenbar leere Versprechungen, aber das kennt man ja bei „Chinese Democracy“.