Feb
18
2008

Deutscher Befehlston? No, Sir!

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Mit einer Müslischale in der Hand kommt mir Kim Deal im Hamburger Hotel entgegen. Ihr Grunge-Look mag partout nicht mit der Designer-Ledergarnitur der Empfangshalle harmonieren. Als der Magen gefüllt ist, erzählen sie und Zwillingsschwester Kelly vom Werden des neuen Albums. Darauf singen The Breeders erstmals auf deutsch. „Es geht dabei nicht ums Deutsche“, erläutert Kim. „Ich will mich gar nicht ‚deutsch‘ anhören, das bin ich schließlich nicht. Ich finde, es hört sich einfach gut an. Die Sprache klingt cool.“ ‚Gut‘ heißt bei den Deals übrigens nicht tief und laut, wie es das Klischee diktiert: „Ich wollte nicht nach deutschem Kriegsführer klingen, sondern stimmig und harmonisch“, raunt sie mit tiefergelegter Stimme. Die Frage, warum zwischen „Title TK“ und „Mountain Battles“ schier endlose fünf Jahre liegen, lässt sich schnell klären – ein Blick auf die 3000 Kilometer Distanz zwischen den Wohnorten der Bandmitglieder genügt. Auf den „Bandcamps“, die der Vierer daher als Ersatz für regelmäßige Probesessions veranstaltet, kommen dann auch abseitigere Ideen auf. Wie eben etwa jene, einfach einmal einen Song auf deutsch und einen auf spanisch aufzunehmen. Ist ja egal, ob man die Sprache beherrscht oder nicht. Das komplette Interview folgt in Kürze und wartet mit weiteren Wissenswertigkeiten aus dem Breeders-Universum auf. Kim und Kelly kommentieren darin die deutsche Kulturszene, versnobte Produzenten und beschreiben en detail, wie hart drogenfreie Nächte sein können. „Mountain Battles“ erscheint am 4. April, live zu sehen gibt es die Band am 22. und 23. April in Köln bzw. Berlin.