Dec
7
2007

„In Rainbows“ nur noch gegen Cash

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Zwar haben Radiohead mit ihrem Onlineangebot von „In Rainbows“ nicht die Musikindustrie revolutioniert, zumindest aber für großes Aufsehen gesorgt. Nun endet laut einem Eintrag im Blog der Band das vor zwei Monaten aufgeschlagene Kapitel mit einem neuen Vertriebsweg. Am Montag wird www.inrainbows.com geschlossen, damit ist der legale Download der Platte, bei dem der Saugende den Preis selbst bestimmt, nicht mehr möglich. Am 28. Dezember kommt die Scheibe in ganz konventioneller Form auf den Markt und die Entscheidung über die Vergütung liegt beim Label XL-Recordings bzw. Beggars und nicht mehr beim Hörer. Auch wenn der Internet-Marktforschungsfirma ComScore zufolge über 60 % nichts für den Download der Songs bezahlten, scheint der Vermarktungsweg ein Erfolg gewesen zu sein. Hielt sich die Großzügigkeit der Fans laut ComScore mit durchschnittlich 2,26 Dollar pro Download eher in Grenzen, flossen dafür die kompletten Einnahmen der dieser Tage labelfreien Band zu. Radiohead selbst allerdings hüten die Downloadzahlen und die Höhe des daraus erzielten Ertrages wie ein Staatsgeheimnis. Die von ComScore veröffentlichten Zahlen nennt die Band „völlig unzutreffend“, über die tatsächlichen Einnahmen kann man also nur spekulieren. Fest steht: mit ihrer spektakulären Aktion rotierten Thom Yorke und Co. in den zwei Monaten auf den Titelseiten fast aller Musikmagazine. Und Radiohead vor wenigen Tagen Konzert-Termine für 2008 bekannt gaben, darunter Auftritte beim Southside- und Hurricane-Festival, wurden ihnen die im Onlinestore (www.waste.uk.com) der Band erhältlichen Tickets geradezu aus den Händen gerissen – einige Termine im Sommer 2008 sind bereits ausverkauft. Im Onlinestore kann man auch eine Discbox vorbestellen. Wie heute bekannt gegeben wurde, ist das Set, bestehend aus einer CD und zwei LPs, die insgesamt acht Songs mehr als die Downloadvariante von „In Rainbows“ beinhalten, nur in seiner jetzigen Auflage zu erhalten und wird nicht mehr nachproduziert. Wer zu spät kommt, verpasst ein großes Stück nichtdinglicher Kunst.