Sep
5
2007

NIN fordern „Schmerzensgeld“

NIN fordern „Schmerzensgeld“

Nach dem missglückten Auftritt von Nine Inch Nails bei Rock am See am vergangenen Samstag verhärten sich die Fronten zwischen Band und Veranstalter. Nur mit der Zusage von 30.000 Dollar „Schmerzensgeld“ hatte sich die Band überhaupt bereit erklärt, trotz fehlender Lightshow auf die Bühne zu gehen. Doch Koko Entertainment will nun doch nicht zahlen, weil Bandboss Trent Reznor auf der Bühne mehrmals erklärte, einen der Veranstalter umbringen zu wollen. Ursache des Streits ist ein Stromausfall während des Festivals, in dessen Folge die Strommengen während der Auftritte begrenzt wurden. Veranstalter Koko betont, dass genau so viel Strom vorhanden war, wie zuvor angefordert wurde. „Das bestätigen uns die technischen Leute, die wir dafür angestellt haben. Das sind nicht nur örtliche Leute, sondern die waren schon für große Tourneen wie die von Robbie Williams, Marilyn Manson oder den Red Hot Chili Peppers verantwortlich“, betont Armin Nissel, einer der beiden Geschäftsführer von Koko Entertainment. Der Nine Inch Nails-Tross hätte seiner Ansicht nach im Vorfeld wohl mehr Strom bestellen müssen: „Ich vermute, dass vielleicht was übersehen wurde und sich keiner getraut hat, das auf seine Kappe zu nehmen. Und dann schiebt man es halt auf den Veranstalter.“ Am Samstagvormittag habe man die von der Band gewünschte Lichtanlage aufgebaut, was einiges an zusätzlichen Kosten verursacht habe. „Da hätte man von Seiten der Nine Inch Nails-Produktion mal durchprüfen können, was an Strom da ist. Man hätte erkennen müssen, dass es nicht reicht“, so Nissel. Zu dem Zeitpunkt wäre es sicherlich noch möglich gewesen, mehr Strom zu besorgen, aber noch während des Auftritts von Billy Talent sei nicht klar gewesen, ob Reznor und Co überhaupt auftreten würden. „Mein Partner Dieter Bös hat mehrmals, insgesamt über eine Stunde, mit dem Management telefoniert. Am Anfang ging es um 50.000 US-Dollar Schmerzensgeld, mit der man die Band zum Spielen bewegen könnte, da sie sich ja für uns zum Affen machen würden, weil sie nicht das machen können, was sie eigentlich machen wollen.“ Normalerweise hätte er da abgelehnt: „Doch das nützt mir nichts, wenn draußen 15.000 Menschen warten.“ Man habe sich dann auf 30.000 Dollar geeinigt. „Wir hätten auch bezahlt, aber nachdem Reznor dann auf der Bühne Verbalattacken gegen uns gefahren hat und bei Youtube nun irgendwelche Videos gegen uns laufen, werden wir das nicht tun“, so Nissel erbost. Man habe das Geld nicht wie in der Presse berichtet auf den Tisch gelegt. Es habe sich nur um eine mündliche Zusage gehandelt, die man normalerweise auch einhalte, aber: „Ich kann das nicht tolerieren. Jetzt werden die Karten eben neu gemischt, jetzt sind wir wirklich am Streiten.“