Apr
18
2007

Begnadigung nach über 35 Jahren?

Begnadigung nach über 35 Jahren?

Der neue Gouverneur Floridas Charlie Crist zieht kurz nach seinem Amtsantritt im Januar die Aufmerksamkeit vieler Rock’n’Roll-Anhänger auf sich: Jeb Bushs Nachfolger spricht sich für die Begnadigung des 1971 verstorbenen Doors-Sängers aus. Morrison stand 1970 wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses und Gotteslästerung“ vor Gericht. Bei dem Konzert in Miami 1969, das den Abstieg der Kultband einläuten sollte, begann er, nachdem er seine Fans mit wüsten Beschimpfungen attackierte, sich zu entblößen. Sein Striptease gipfelte angeblich, es sind niemals konkrete Beweise aufgetaucht, darin, dass er den Schlitz seiner Lederhose öffnete und sein bestes Stück hervorholte. Er wurde zu einer Geldstrafe von 500 Dollar und acht Monaten Zwangsarbeit verurteilt, kam jedoch gegen eine Kaution von 50.000 Dollar frei. Gegen das Urteil legte der Doors-Frontmann Revision ein, doch bevor er sich vor Gericht verteidigen konnte, starb er am 03. Juli 1971. Der 34-jährige Kabelfernsehproduzent Dave Diamond hatte Crist letzten Monat um die Begnadigung Morrisons gebeten, denn „man solle ihn als Künstler und nicht als weiteren Rock’n’Roll Bad Boy in Erinnerung behalten“. Morrisons 87-jähriger Vater, Admiral George S. Morrison ist laut einem Telephoninterview sehr erfreut über die eventuelle Rehabilitation seines Sohnes. Crist, ein bekennender Fan der Doors, lässt den Fall um den viel zu jung gestorbenen Sänger nun von einem Team wieder aufrollen, um den erhofften Freispruch posthum zu bewirken. Er sagt: „Er [Morrison] hat versucht, seinen Namen reinzuwaschen und ist vor Beendigung seines Ziels gestorben. Sofern man ein Herz besitzt, muss das einen berühren. Jedenfalls sollte es das.“