Jul
12
2006

Rockige Gitarren und tanzbare Beats

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Freunde der Killers können schon einmal ihre Endorphin-Produktionsstätten durchchecken. Ab dem 29. September müssen sie nämlich auf Hochtouren laufen – dann kommt das neue Album der Jungs aus Las Vegas voraussichtlich auf den Markt. In England ist die Vorfreude bereits so groß, dass der NME dem Quartett in seiner Ausgabe vom 1. Juli eine Titelgeschichte widmete, und das, obwohl noch nicht einmal der Albumtitel feststeht. Im Rahmen einer Pre-Listening-Session hat laut.de in sieben neue Songs hinein gehört. Eins ist bei Hören schnell klar: The Killers sind immer noch sie selbst, auch wenn sie sich verändert und ihr Soundspektrum erweitert haben, vielleicht ein Verdienst der Produzenten Alan Moulder und Flood, die auch schon für U2 Soundgewänder schneiderten. David Keunings Gitarre bekommt deutlich mehr Platz. Manchmal, wie bei dem Song „All The Pretty Faces“, wummert sie fast hardrockig daher, die Keyboards verweist der Sechssaiter des Öfteren in den Hintergrund. Aber auch typisch für die Killers: Es gibt reichlich tanzbare Beats, die Hi-Hat zuckt, die Snare stampft, die Bass-Drum knallt trocken, und über allem erklingt die unverkennbare Stimme von Sänger Brandon Flowers. Es wird wohl ein recht typisches zweites Album. Während auf „Hot Fuss“ im Prinzip jeder Song Singlepotenzial hatte, scheint es nun mehr in die Tiefe zu gehen. Die Tracks sind schwerer zugänglich, die Melodien springen den Hörer nicht gleich an, sind weniger prägnant. Wo zuvor die fette Diskokugel sämtliche Wände mit schrillen Farben besprenkelte, glimmt das Licht nun etwas gedämpfter, und es wird mehr gerockt. Das neue Album braucht sicher mehr als einen Durchgang, um sich festzusetzen. „When You Were Young“, die erste Single, hat genau jene Killers-typischen Momente zu bieten, die man auch auf „Hot Fuss“ schätzte, der Knopf zum sofortigen Kontrollverlust und unverzüglicher Ergebenheit ist aber auch hier nicht eingebaut (Glaubt ihr nicht? Einen 40 Sekunden-Soundschnipsel gibts auf der Killers-Labelpage). Was Konzerte angeht, muss sich der Fan hierzulande noch ein wenig länger gedulden – die Band kommt erst Mitte November auf Deutschland-Tour. Das Gute daran: Es bleibt genug Zeit, sich zuvor in die neuen Stücke hineinzuhören und sich auf sie einzulassen.