Jan
3
2006

Beschlagnahmte Tonbänder echt?

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Der Backkatalog der Beatles könnte um gewichtige Raritäten bereichert werden. Im Januar 2003 stellten britische und niederländische Polizisten bei einem Schlag gegen Musikpiraten 507 Tonbänder sicher. Dabei soll es sich um seit den frühen siebziger Jahren verschwundenes Material der Pilzköpfe handeln. Nach eingehender Untersuchung des Chemiekonzerns BASF, der die Bänder damals herstellte, ließ das Unternehmen nun verlauten: „Es sind anscheinend die lange verschollenen echten Masterbänder der Beatles“. Bei den Aufnahmen aus dem Jahr 1969 handele es sich um die Sessions für ein geplantes „Get Back“-Album, das jedoch nie realisiert wurde. Einige der damals aufgenommenen Songs wurden für den „Let It Be“-Longplayer verwendet. Unter ungeklärten Umständen verschwanden die Bänder und tauchten Anfang 2003 auf dem Schwarzmarkt wieder auf. International organisierte Musikpiraten versuchten, die Bänder für rund 400.000 Euro zu verkaufen. Sechs Verdächtige wurden in London und in der Nähe von Amsterdam gefasst. Die mutmaßlichen Täter stehen in diesen Tagen in London vor Gericht. Sollte sich die Echtheit der Tapes zweifelsfrei herausstellen, warten wohl echte Schätze darauf, nach über einem Vierteljahrhundert den Fans wieder zugänglich gemacht zu werden. Und es könnten nicht die einzigen „Neuaufnahmen“ sein. Auch der österreichische Radiomacher Bernd Sebor ließ Ende November 2005 verlauten, im Besitz von umfangreichem, bislang noch nicht veröffentlichtem Originalmaterial der Fab Four zu sein. Diese stammen aus Kreisen, zu denen John Lennon in den siebziger Jahren Kontakt hatte. Auch Paul McCartney ist mit dem Medienmann persönlich bekannt. In seinem Privatarchiv schlummert Sebors Angaben zufolge eine Unplugged-Session aus dem Jahre 1968, der er hervorragende Aufnahmequalitäten bescheinigt. Ferner soll eine unbekannte Studioaufnahme von 1969 vorhanden sein, die Sebors Worten zufolge „absolute Hitqualitäten“ aufweist.