Apr
21
2005

Topacts und begeisterte Fans

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Schon um 8 Uhr morgens knallte die Sonne auf die Zelte. Auf dem Southside-Festival in der Nähe des Bodensees gab es kein Entrinnen vor der schier unerträglichen Hitze. Im Norden auf dem Hurricane fing es hingegen bei Garbage, dem vorletzten Act des ersten Abends, heftig an zu regnen. Das Festival drohte im Matsch zu versinken. Doch auch hier brach die Sonne am Sonntag wieder durch. Das Line-Up der Partnerfestivals hatte viele Topacts zu bieten. Doch die Favoriten ließen sich eindeutig am Zuschauerzustrom ausmachen. So wollten die meisten Besucher vor allem eine Band sehen: die Red Hot Chili Peppers. Das US-Quartett hatte – mit Ausnahme eines Pressegigs in Hamburg und eines Auftritts bei Stefan Raab – schon seit Ewigkeiten keinen Fuß mehr auf deutschen Boden gesetzt. Mit einigen Songs des am 8. Juli erscheinenden neuen Albums „By The Way“ und bekannten Hymnen wussten die Peppers ihre Fans zu begeistern. Riesigen Ansturm gab es auch bei den Ärzten, Garbage, No Doubt, Such A Surge und Tocotronic. Insgesamt waren 50.000 Fans (10.000 mehr als erwartet) beim Hurricane. Und auch zum Southside-Festival nach Neuhausen ob Eck pilgerten mit 34.000 Besuchern mehr als erwartet. Neben den Hauptacts setzten die Queens Of The Stone Age, die den ehemaligen Nirvana-Drummer und Foo Fighters-Frontmann Dave Grohl am Schlagzeug aufboten, (International) Noise Conspiracy und The Notwist die Höhepunkte. Die Sportfreunde Stiller boten dem Publikum vor der Mainstage auf ihre gewohnt mitreißende Art eine riesige Portion Spaß und Ausgelassenheit. Auch der Black Rebel Motorcycle Club und die Breeders rockten ihr Publikum. Draußen auf der Hauptbühne sorgten Nelly Furtado und A für Sommerparty-Stimmung. Wegen der unerwartet großen Zuschauermengen kam es, vor allem auf dem Hurricane, zu teilweise katastrophalen Bedingungen bei der Wasserversorgung und den sanitären Anlagen. Auf dem Southside fuhren Löschfahrzeuge durch die Menge und ließen die Zuschauer aus den Tanks Wasser trinken. Sollte das Line-Up des Doppelfestivals im nächsten Jahr wieder so hochkarätig sein, müssen sich die Organisatoren dringend Gedanken über eine bessere Logistik machen. Eine ausführliche Review zum Southside-Festival folgt in Kürze.