Jan
27
2005

Pre-Listening in Hamburg

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Fans des letzten New Order-Albums dürfen durchatmen. Das am 28. März erscheinende „Waiting For The Sirens‘ Call“ führt recht konsequent den Weg fort, den das allseits bejubelte Comeback-Album „Get Ready“ 2001 einschlug. Mit Phil Cunningham stieg der bisherige Live-Gitarrist zum festen Bandmitglied auf und ersetzte für die Studioaufnahmen erstmals die ausgestiegene New Order-Keyboarderin Gillian Gilbert, die mehr Zeit mit ihrer kranken Tochter verbringen wollte. Kurioserweise bewirkte diese personelle Änderung kein Umschlagen hin zu einer härteren Gangart. Liebhaber von New Orders rauher Gitarrenseite der Marke „Rock The Shack“ dürften sich über den neuen Song „Working Overtime“ freuen, der das Album schroff abschließt („The Primal Scream one“, Hook). Ansonsten dominieren gewohnt elegante Gitarrenpop-Songs das Werk, von denen die programmierten Dancehall-Beats in „I Told You So“ noch das wagemutigste Experiment darstellen. Unübliches spielte sich eher auf dem Produzentenstuhl ab, wo neben New Order drei weitere Männer Platz nahmen: Stephen Street, John Leckie und Zoot Woman-Mitglied Stuart Price. „Er ist für einen meiner absoluten Lieblingssongs verantwortlich und für einen, den ich nicht so toll finde“, beurteilt New Order-Bassist Hook im anschließenden Interview die Arbeit mit Price kritisch. Dennoch hätten ihn seine drei Kollegen letztlich überstimmt, lacht Hook, so dass nun auch der fragliche Song „Guilt Is A Useless Emotion“ mit auf’s Album kommt. Der zweite Stuart-Track „Jetstream“ featuret übrigens Scissor Sisters-Sängerin Ana Matronic. Vorab erscheint am 7. März eine Single mit dem seltsamen Titel „Krafty“. Dies sei ursprünglich nur ein Arbeitstitel gewesen, der sich aus einer anfänglichen Kraftwerk-Ähnlichkeit ergeben habe. So sei das immer, erzählen Hook und Morris amüsiert, auch der Album-Opener „Who’s Joe“ hieß zunächst „Lordsy“ aufgrund einer Soundparallele zum Joy Division-Stück „Day of The Lords“. Arbeitstitel wie „Pop 1“, „Minidisk 2“ und „Fast Synth“ schafften es dann aber doch nicht auf’s Album.