Jul
23
2003

SARS und BSE

SARS und BSE

Ende Juli spielen die Rolling Stones mit einem ansehnlichen Vorprogramm in Toronto. Mittlerweile ist der ursprüngliche Zweck des Mega-Events, das mit voraussichtlich 430.000 zahlenden Gästen Rock-Geschichte schreiben wird, fast in Vergessenheit geraten. SARS beherrscht nicht mehr die Schlagzeilen, und die von der gefährlichen Lungenerkrankung bedrohte Tourismusindustrie von Toronto beginnt, sich zu erholen. Nun haben die Veranstalter einen weiteren guten Zweck ausgeguckt: sie wollen nebenbei noch die notleidenden Fleischfabrikanten der Region Alberta unterstützen. Zu diesem Zweck wird das komplette Konzert simultan auf eine Riesenleinwand im 22.000 Menschen fassenden Pengrowth Saddledome von Calgary übertragen. Der Eintritt ins Stadion wird kostenlos sein, aber ein Ticket erfordern. Von dem damit verbundenen Rummel erhofft sich die Region, eine Verbesserung ihres Ansehens, das durch das Auftreten des Rinderwahnsinns BSE zuletzt gelitten hatte. Unterdessen fürchtet sich Toronto vor dem Massen-Ansturm. Polizeichef Julian Fantino warnte die Fans vor langen Wartezeiten bei An- und Abreise und forderte sie auf, geduldig zu bleiben. Vorsichtshalber verbot er vom alkoholischen Getränk bis hin zum Regenschirm alle Mitbringsel, die irgendwie gefährlich werden könnten. Tja: You can’t always get what you want …