Sep
11
2009

Dave Grohl disst Guitar Hero 5

Dave Grohl disst Guitar Hero 5

Dass es um den Nachlass Nirvanas des Öfteren Streit mit Kurt Cobains Witwe Courtney Love gibt, ist nicht neu. Dass sie dabei mit den ehemaligen Bandmitgliedern Dave Grohl und Krist Novoselic einer Meinung ist, dagegen schon. Gegen die Spielefirma Activision drohte die Sängerin kürzlich zu klagen, weil sie mit der Darstellung Kurt Cobains im Videospiel Guitar Hero 5 unzufrieden ist. Nun äußerten auch der ehemalige Nirvana-Bassist Krist Novoselic und Schlagzeuger Dave Grohl ihren Unmut über die neuste Ausgabe des Videospiels. Grohl und Novoselic melden sich zu Wort Der Grund: In der Rolle Cobains kann man nicht nur die beiden vorhandenen Nirvana-Songs, sondern auch Lieder aller anderen vertretenen Bands nachspielen. „Wir wollen euch wissen lassen, dass wir bestürzt und sehr enttäuscht sind, wie die Figur Kurt Cobain verwendet wird“, beziehen beide in einem Statement auf der offiziellen Internetseite der Foo Fighters Stellung. Sie hätten zwar gewusst, dass Kurt mit zwei Nirvana-Songs vertreten ist, allerdings nicht, dass man in seiner Rolle auch jeden anderen Song spielen kann. Es sei schmerzlich, Kurt Cobain dabei zuzusehen, wie er Lieder anderer Interpreten performt, begründen die Musiker ihre Ansicht. Kurt Cobain singt und tanzt zu Bon Jovi In einem auf YouTube veröffentlichen Trailer sieht man Cobain recht originalgetreu dargestellt – inklusive Daniel Johnston-Shirt und grünem Cardigan. Ziemlich fern vom Original allerdings ist, wie Cobain Songs von Bon Jovi, Billy Joel und Bush auf die Bühne bringt: Der Grunge-Rocker übt sich da unpassenderweise in großen Gesten und Rockstar-Posen. Entertainer-Qualitäten, wie sie Cobain zu Lebzeiten nie gepflegt hatte. Auch Pitchfork zeigte sich von dem Clip bestürzt: „Das Gute ist, dass sich Cobain kein zweites Mal umbringen kann“, kommentiere die Musikseite das Video. Courtney Love drohte Per Twitter hatte kurz nach Erscheinen der ersten Trailer auch Courtney Love ihrem Ärger Luft gemacht. Sie kündigte sogar an, den Spielehersteller zu verklagen. „Ich habe nichts zu tun mit Guitar Hero, ich hasse es und finde es abstoßend“, twitterte die Cobain-Witwe. Beim Spielehersteller Activision sieht man den Anschuldigungen eher gelassen entgegen. „Guitar Hero sicherte sich die notwendigen Lizenzen vom Cobain-Nachlass mit einer schriftlichen Vereinbarung, die Courtney Love unterzeichnete, um einen spielbaren Kurt Cobain-Charakter in Guitar Hero 5 zu integrieren“, zitiert das Spieleportal play3.de einen Sprecher. Anscheinend soll Love bereits eingelenkt haben. Rolling Stones und Pink Floyd kritisieren Spiele Interaktive Videospiele wie Rock Band oder Guitar Hero gehören im Moment zu den bestverkauftesten. Jeder kann sich – für wenigstens fünf Minuten – wie ein Rockstar fühlen, ohne ein Instrument zu beherrschen. Unlängst hatten jedoch echte Rockstars, etwa Mitglieder von Pink Floyd und den Rolling Stones, Kritik an den neuen Formaten geübt. Der ehemalige Rolling Stones-Gitarrist Bill Wyman sagte in einem BBC-Interview, derlei Simulation veranlasse Kindern, nicht mehr wirklich ein Instrument zu lernen. Die Hersteller verteidigen sich „Wenn meine Kinder genauso viel Zeit mit dem Üben der Gitarre wie mit dem Üben vom Drücken der Knöpfe verbringen würden, wären sie verdammt gut“, pflichtete ihm Pink Floyd-Schlagzeuger Nick Mason scherzend gegenüber der BBC bei. Die Hersteller verteidigen sich allerdings, indem sie genau den umgekehrten Effekt beschreiben. „Immer wieder hören wir von Fans, die durch das Spiel zum Lernen eines richtigen Instruments inspiriert wurden“, zitiert der NME Alex Rigopulos, Mitbegründer des Herstellers Harmonix Music Systems.