Aug
16
2008

„Meine Hilfe schadet Barack Obama“

readmore_rock_RN219832_v1

Der Wahlkampf ums Weiße Haus hat kaum richtig begonnen und treibt doch schon die seltsamsten Blüten. Unter der Überschrift „Too thin to win“ fragte die britische Times unlängst, ob ein dünner Hering wie Barack Obama im Land der Fettsäcke nicht von vornherein chancenlos sei. Andere Blätter rieten dem Kandidaten daraufhin, sich mit eher korpulenten Prominenten wie Jack Black von Tenacious D zu umgeben. Und tatsächlich könnte am Ende den Ausschlag geben, welche Prominenten die Kandidaten in ihre Nähe lassen. Und welche nicht. Man darf auch davon ausgehen, dass die Liste ihrer Lieblingssongs, die beide Kandidaten dem Blender Magazin verrieten, zuvor von ganzen Beraterheeren auf mögliche versteckte Botschaften gecheckt wurden. Einig waren sich wohl beide Seiten, dass ohne den all american hero Frank Sinatra gar nichts geht. Während Obama sich aber mit „Ready Or Not“ von den Fugees auf Platz eins, gefolgt von Marvin Gaye und Bruce Springsteen auch musikalisch progressiv gibt (aber nicht zu sehr!), setzt sein republikanischer Gegenpart John McCain mit zwei ABBA-Tracks in seinen Top 3 eindeutig auf die leichte Muse. Bloß kein Risiko eingehen, lautet die Devise. Dass mit Joss Stone eine Britin einen Song für Obamas Kampagne schreibt, ist konservativen Kommentatoren schon Grund genug, an dessen Patriotismus zu zweifeln. Und dass die Unterstützung von Jack Black Obama etwas bringen würde, bezweifelt sogar der Musiker und Schauspieler selbst. Im September soll Black mit Tenacious D in Los Angeles ein Konzert für Obamas Kampagne geben. Er würde sich aber nicht wundern, meint Black, wenn Obama ihn bäte, von jeglicher Unterstützung Abstand zu nehmen. Schließlich sei jede Sache, die er bislang unterstützt habe, grandios gescheitert. „Wir haben für die Wahl von Senator John Carey geworben, und er hat verloren. Wir sind für die Legalisierung von Marihuana eingetreten – vergeblich“, sagte Black zum WENN-Magazin. Schließlich dürfte die Wahl des US-Präsidenten auch dieses Mal äußert knapp ausgehen. Wer aufgrund von Obamas Medienpräsenz in Europa glaubt, dieser habe schon gewonnen, lasse sich von einem alten Hasen belehren: „Sicher ist das nicht. Vierzig Prozent der Amerikaner werden in keinem Fall für einen Schwarzen stimmen“, erklärte Randy Newman am Wochenende im Interview mit der SZ.