May
15
2007

Reznor kritisiert Label-Preispolitik

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Schon wieder gibt es Ärger um die aktuelle Platte der Nine Inch Nails. Nach den Verwirrungen um die Promotion der CD, als Reznor selbst das Album in einer groß angelegten Promoaktion zum Teil ohne Wissen seines Labels Universal leaken ließ (laut.de berichtete), verursacht „Year Zero“ erneut Wirbel. Reznor ärgert sich über den Verkaufspreis der Platte in Australien. Dort kostet sie knapp 35 australische Dollar, was ungefähr 22 Euro entspricht. Im Vergleich dazu muss man beispielsweise für ein Album von Avril Lavigne nur 22 Dollar (14 Euro) bezahlen. Von Reznor angesprochen auf die unerhörte Preisgestaltung, lautete die Antwort der Universal Music Group: „Das ist so, weil wir wissen, dass du ein richtiges Stammpublikum hast, das jeden Preis für das zahlt, was du rausbringst. Was auch immer es kostet. […] Wir müssen das Pop-Zeug verbilligen, damit die Leute es kaufen.“ Reznors Kommentar dazu: „Ich schätze, die Belohnung, ein ‚wahrer Fan‘ zu sein, besteht darin, abgezockt zu werden.“ Es wundere ihn nicht, dass Musik gestohlen wird. Seiner Meinung nach sollte sich das Label für diesen Preis und das Ausnehmen der Fans schämen. Auch der Verkauf der Maxi-Single zu „Capital G“ in Europa bringt Reznor in Rage. Dies sei ebenso nur Abzocke: „Ich versuche mein Bestes, um sicherzustellen, dass die Musik und alles, was NIN auf den Markt bringt, Wert und Substanz hat und dass sie es Wert ist, einen Kauf in Erwägung zu ziehen.“ Er wolle nicht, dass „Capital G“ in mehreren Versionen auf den Markt komme, die dann an den Fan verscheuert werden sollen. NIN planen statt einer Single-Veröffentlichung, einen kompletten „Year Zero“-Remix auf den Markt zu bringen. Schon von Anfang an hatte es Ärger um das Album gegeben. Zunächst hatte Reznor die üblichen Promotionaktionen gestoppt und dafür eine eigene Webseite mit dem kompletten Album zum Vorabhören ins Netz gestellt. Danach soll Reznor verschiedene Songs der Platte auf USB-Sticks in Toiletten in Lissabon, Manchester und Barcelona hinterlassen haben. Daraufhin wurden Finder der Lieder von Universal und der Recording Industry Association of America (RIAA) abgemahnt, da sie die Songs im Internet weiter verbreitet hatten. Zur Zeit befinden sich NIN auf Tour in Australien und Japan. Für ein paar Abstecher kommen sie auch nach Europa, am 1. September spielen sie bei Rock am See in Konstanz.