Sep
22
2002

Fortuna hat Glück gehabt

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Die Toten Hosen sind Punks. Auch wenn andere Punkrocker, wie die Goldene Zitrone Ted Geier sagen: „Campino ist der neue Lindenberg, es fehlt nur noch, dass er sich einen Hut aufsetzt.“ Aber egal. Punks glauben nicht so arg an den lieben Gott, darum war diese Woche für die Hosen auch nicht wie Ostern und Weihnachten zusammen – aber bestimmt so ähnlich. Erst wurde der Lebenstraum war, Konzerte gemeinsam mit Jugendstarkstromhelden AC/DC zu bestreiten, und jetzt stehen sie auf den Trikots ihres Lieblingsvereins Fortuna Düsseldorf. Zur nicht gänzlich beliebigen Uhrzeit 15:30 trudelte die Nachricht ein – pro Fortuna. „Wenn von den dicken Wirtschaftsbossen keiner eine ordentliche Summe rüberbringen kann, lassen wir uns sponsoren“, meinte Campino, „das Geld leiten wir an Fortuna weiter“. Mit einer Million DM retteten die Hosen den Ex-Meister und – Pokalsieger vor dem finanziellen Kollaps. Das Geld holen sich die Hosen von der Brauerei Diebels wieder, die ihre Tour 2002 sponsort. Die gerade in die Oberliga abgeschwächelten Fortunen tragen die Hosen nun zwei Jahre auf ihren Fußballhemdchen. „Wir werden das Trikot selbst entwerfen. Wir wollen, dass Fortuna das beste Trikot der Saison hat“, drohte Campino bereits an. Das Einspringen als Hauptsponsor ist nicht der erste Support der Hosen für ihre geliebte Fortuna. Im Kampf um den Abstieg aus der Regionalliga engagierten sich die Düsseldorfer Punkrocker ebenso, wie in den Jahren zuvor. „Fortuna gehört zu Düsseldorf, wie der Rhein und das Altbier“, war schon immer das Hosen-Motto. 1989 bunkerten sie von jeder verkauften Konzertkarte eine Mark – die „Fortuna-Mark“. Für 150 000 Mark kauften sie damals der Fortuna den Stürmer Anthony Baffoe.